Bei welcher Indikation kommt eine Therapie nach Prof. Tomatis in Betracht?

— Pflege der Musik – das ist die Ausbildung der inneren Harmonie —
(Konfuzius, Philosoph, 551–479 v. Chr.)

Im folgenden finden Sie eine detailliertere Aufstellung nach Altersgruppen gestaffelt.

Während der vorgeburtlichen Lebensphase, Geburt

  • Seelische Belastung, Stress der Mutter in der Schwangerschaft, Risikoschwangerschaft, Gedanken an Schwangerschaftsabbruch
  • Vorzeitige Wehen – strenge Bettruhe, Wehen hemmende Medikamente
  • Häufige Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft
  • Medikamentöse Therapie während der Schwangerschaft (Antibiotika, Hormone, Eisen, Wehenhemmer, Wehenförderer etc.)
  • Mehrlingsschwangerschaft (Zwillinge, Totgeburt eines Zwillings)
  • Folgen von Geburtsverzögerung, Geburtsstillstand
  • Frühgeburt – Brutkasten – Intensivmedizinische Behandlung
  • Plexusverletzungen, -lähmungen, Kopfdeformierungen durch die Geburt
  • Nabelschnur-pH-Wert unter 7,25 (s. Mutterpass)
  • APGAR-Index-Werte unter 8 (s. Mutterpass)

— Sprich, damit ich dich sehe. —
(Sokrates, Philosoph, 469–399 v. Chr.)

Im Neugeborenenalter, Säuglingsalter

  • schrilles oder kraftloses lang andauerndes Schreien, so genanntes „Schreikind“
  • überhaupt keine Anzeichen von gelegentlichem Schreien, so genanntes „braves Kind“
  • Überempfindlichkeit auf bestimmte Töne oder Geräusche
  • Schreckhaftigkeit auf Geräusche oder Berührung
  • schwacher, schlaffer Muskeltonus, wenig oder keine Körperspannung
  • Körperfehlhaltung, Schiefhals
  • wenig Interesse für die Umwelt, fehlender Forscherdrang
  • übermäßig großes Schlafbedürfnis
  • ungenügende Reaktion auf Ansprache oder Geräusche

— Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem
die Heilung eine musikalisch Auflösung. —
(Georg Philipp Friedrich Frh. V. Hardenberg, Philosoph,1772–1801)

Im Kleinkindalter

  • Laufen lernen nach dem 12. Lebensmonat
  • unsicherer Gang, häufiges Fallen ggf. mit Verletzungen
  • verzögerte Sprachentwicklung
  • verzögerte Entwicklung im Sprachverständnis
  • undeutliche Aussprache, nuscheln
  • verwaschene Zischlaute, „S“, „SCH“
  • Laute, schrille, leise oder heisere Aussprache
  • Lispeln
  • Lärmempfindlichkeit
  • chronische Mittelohrentzündungen, Paukenergüsse, Paukenröhrchen
  • aggressives Verhalten
  • Schwierigkeiten zu „gehorchen“ und Regeln einzuhalten
  • Schlafstörungen, kann nicht, alleine in seinem Bett schlafen

— Music is a world within itself, with a language we all understand. —
(Stevie Wonder, Musiker, *1950)

Im Kindergartenalter

  • leichte Ablenkbarkeit z. B. durch Geräusche, durch Umgebung
  • Überempfindlichkeit auf Lärm (Kinder halten sich die Ohren zu)
  • Unfähigkeit Geräusche, Richtung und Entfernung zu erkennen (Neigung zu Unfällen im Straßenverkehr)
  • Unsicherheit in Grob- und Feinmotorik, Ungeschicklichkeit, Schwierigkeiten beim Balancieren
  • Schwierigkeiten beim Einhalten von Reihenfolgen, Abfolgen oder Ritualen
  • Mangel an Selbstvertrauen, keine Selbstsicherheit
  • zu Hause ruhiges Verhalten, in der Kita aggressiv und unruhig oder im Gegenteil ganz schüchtern und zurückgezogen
  • das Kind versteht Fragen falsch, kann Aufforderungen nicht umsetzen
  • Verwechselung ähnlich klingender Laute („Badebanne“)
  • undeutliche verwaschene Aussprache, Lispeln
  • monotone Stimme, fehlende Sprachmelodie
  • unreines oder falsches Singen von Melodien, schlechtes Rhythmusgefühl

— Lerne zuzuhören, günstige Gelegenheiten klopfen manchmal nur sehr leise an deine Türe —
(Redensart)

Im Schulalter

  • Lese- / Rechtschreibschwäche / Legasthenie
  • Schwierigkeiten mit Grammatik/Dysgrammatismus
  • Buchstabenverwechselung, Spiegelschrift (ε – 3, q – p, d – b) [rechts / links]
  • Stottern, Stammeln, Poltern, unrhythmischer stockender Sprachfluss
  • eingeschränkter Wortschatz
  • Rechenschwäche / Dyskalkulie
  • Schwierigkeiten beim Fremdsprachenerwerb
  • Konzentrationsschwäche
  • leichte Ermüdbarkeit nach kurzer Anstrengung
  • versteht vieles nicht auf Anhieb und muss mehrfach angesprochen werden
  • schlaffe Körperhaltung, geringe geistige und körperliche Spannung
  • geringe Begeisterungsfähigkeit, geringe Freude im Alltag
  • kapselt sich ab und hat wenig Freunde, spielt allein
  • wenig Selbstvertrauen
  • Rechts- / Links- / Seitenunsicherheit, Desorientierung im Straßenverkehr
  • wirkt häufig unordentlich und schlampig
  • Zappel-Philipp (ADHS, HKS) oder Tagträumer, Hans-guck-in-die-Luft (ADS)
  • Leichte Ablenkbarkeit
  • Langsamkeit beim Lernen und Verstehen in der Schule und bei Hausaufgaben

— Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum. —
(Friedrich Nietzsche, Philosoph, 1844–1900)

Im Erwachsenenalter

  • Konzentrationsstörungen, leichte Ablenkbarkeit, „Multitasking“
  • Desorganisation bei Arbeitsabläufen, Routinen, Zeitplanung
  • Unsicherheit / Fehler beim Lesen, Schreiben oder Rechnen
  • Fehler beim Sprechen, Sprachmotorik, stockender Sprachfluss, Stottern
  • chronische Heiserkeit
  • Ohrgeräusche, Tinnitus, Folgen von Hörsturz
  • Fehler bei der räumlichen Orientierung, Verwechslung von links und rechts
  • diverse neurologische Störungen, Folgen von Hirnverletzungen, Schlaganfall
  • Mangel an Selbstbewusstsein, keine Selbstsicherheit

— Nur der Schweigende hört... —
(Josef Pieper, Philosoph, 1904–1997)